Laut Bericht der Antisemitismus-Meldestelle der Israelischen Kultusgemeinde Wien (IKG) gab es letztes Jahr insgesamt 719 gemeldete eindeutige antisemitische Vorfälle. Nach dem Rekordjahr 2021 mit insgesamt 965 gemeldeten antisemitischen Vorfällen handelt es sich um den zweithöchsten Wert, der von der Meldestelle verzeichnet wurde. Das entspricht rund zwei Vorfällen pro Tag. Ein Großteil davon waren Sachbeschädigungen, hauptsächlich Beschmierungen.
Diese Zahlen offenbaren Erschreckendes und bestätigen leider genau das, was ich bereits seit Jahren in Wien kritisiere.
Die Stadt Wien hat sich eigentlich schon im Jänner 2021 in einem Allparteienantrag auf Initiative der Volkspartei Wien zu einer eigenen Antisemitismusstrategie bekannt. Passiert ist bisher jedoch dennoch nichts.
An vielen Stellen Wiens sehen wir, dass gerade bei extremistischen, antisemitischen und gewaltverherrlichenden Beschmierungen weggesehen wird und diese Form der Sachbeschädigung oft jahrelang bestehen bleibt, ohne dass die Stadt tätig wird. Das ist für eine Stadt mit der Geschichte Wiens und der daraus resultierenden besonderen Verantwortung inakzeptabel.
Ich fordere die Stadtregierung deshalb auf, hier endlich tätig zu werden und in Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass derartige Beschmierungen so schnell wie möglich und jedenfalls innerhalb von 24 Stunden entfernt oder übermalt werden. Solches Gedankengut darf in unserer Stadt keinen Platz haben - auch nicht in Form irgendwelcher Beschmierungen in unserem Stadtbild.
Siehst du das genauso? Ich freue mich, wenn du mir dazu schreibst!
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