Abgesehen davon, dass dieser leistungsfeindliche Zugang genau das befeuert, was wir eigentlich nicht wollen, dass es insbesondere für junge Menschen dadurch immer sinnloser scheint, sich selbst etwas aufzubauen, ist es auch eine Forderung, die den Mittelstand besonders hart treffen würde.
Vermögen ist grundsätzlich etwas, das im Laufe des Lebens erwirtschaftet und aufgebaut wird. Ja, für manche geht das leichter, und für andere ist es härter, sich etwas aufzubauen. Aber am Ende arbeitet gerade der Mittelstand jeden Tag sehr hart dafür, sich sein Vermögen – in welcher Form auch immer – zu erwirtschaften. Und um dies zu ermöglichen, müssen wir den Menschen auch den Raum und die Mittel dazu zur Verfügung stellen, zum Beispiel durch Unterstützung beim Erwerb von Eigentum. Was wir allerdings auf keinen Fall tun sollten, ist ihnen durch zusätzliche Steuern – wie etwa Vermögens- oder Erbschaftssteuern – diesen Aufbau zusätzlich zu erschweren oder gar zu verunmöglichen.
Was sich eine Familie über Jahrzehnte hart aufgebaut hat, darf der Staat nicht zerstören, indem er noch einmal Steuern darauf einhebt.
Das Haus der Familie beispielsweise, das unter großen Mühen errichtet und in Stand gehalten wurde, kann heute auf einmal so viel wert sein, dass nach Bestrebungen linker Parteien dann eine Erbschaftssteuer darauf entfallen würde. Sollten die Erben das nicht finanzieren können, müssten sie das Haus im schlimmsten Fall verkaufen.
Das Gleiche würde auch für Familienunternehmen gelten, die vor der Übergabe an die nächste Generation stehen. Langfristige Folgen solch einer Erbschafts- oder Vermögenssteuer wären darüber hinaus, dass gerade Unternehmen schnell abwandern würden. In der EU gibt es einige Länder, in denen es keine Erbschaftssteuern gibt. Seinen Unternehmenssitz dorthin zu verlagern, wäre also ein Leichtes und für viele Unternehmen wesentlich rentabler. Für den Wirtschaftsstandort Österreich wäre das allerdings ein massiver Schaden. Abgesehen davon ist die Steuerlast in Österreich ohnehin schon exorbitant hoch. Gerade wenn es um Steuern auf den Faktor Arbeit geht, liegt Österreich im internationalen Spitzenfeld.
Das zeigen auch einige Studien. Bei einem Vergleich der OECD weist Österreich bei der Steuer- und Abgabenquote den dritthöchsten Wert auf. Nur Belgien und Deutschland liegen vor uns.
Und auch diese Last trifft vor allem "die Mitte" der Bevölkerung. Doch der Kampf für diese Mittelschicht werde stetig härter – gerade vor dem Hintergrund der anhaltenden Krise der letzten Jahre. Die Antwort auf diese Herausforderung kann also nur eine Senkung der Steuerlast sein.
Diese Zeilen stammen aus meinem Buch "An den Pranger" aus dem Kapitel "Echt. Ungerecht."
コメント